Durchkauen

Mein Kopf ist belagert
Von Bad News, von keinen News, von Dingen, die ich lerne und bei denen ich Angst und Scham fühle, von Belangen anderer und meiner Entscheidung, ihnen zuzuhören, von Sorgen anderer, die ich zu schnell wahrnehme, von viel zu vielen Dingen, die zu tun sind, von mentalen Aufforderungen, von der Aufgabe, mich zu distanzieren und dem Gefühl, es mache mich zu gleichgültig, von ganz kurzen Momenten des Glücks, wo ich Ästhetik und Können bei anderen bewundere und jenen, die mich verärgert zurücklassen, wenn lediglich ein Wort ausgesprochen zerstörerisch wirkt.

Ich wünschte, Dinge könnten leichter sein. Alles zusammen ist so schwer. Es lagert aufeinander und wartet auf meinen Zusammenbruch. Dinge sind weich und süß, hart, sauer oder bitter, zäh, vielleicht nicht ganz fertig. Ich beiße mich durch. Das wird erst durch Kauen gut. Denn das muss so sein.

Man kann auch mal keine Meinung haben, man kann gut zugeben, dass man etwas nicht kennt oder weiß, man darf gerne auch einfach zuhören oder staunen. Und man kann sich sogar darüber freuen.
Reine Freude ist ein Act des Widerstands.

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