Frag doch mal deine Gewerkschaft

Ich lese immer öfter in den sozialen Medien und ich kriege das auch aus meinem Umfeld mit, dass eine große Resignation um sich greift beim Thema Schule. So geht es mir auch manchmal. Und daher habe ich schon früh beschlossen, mich mit sowas an meine Gewerkschaft zu wenden. Am Anfang habe ich die Strukturen nicht kapiert. Auf meine Frage hin, sagte mir ein Freund, die Gewerkschaft, das bist du! Wenn du was machen willst, dann schlag was vor, dann machen wir das!

Ich bin jetzt nicht so gut im Einzelkampf. Sicherer fühle ich mich immer im Team, in dem Aufgaben verteilt werden, Ideen diskutiert und Anstrengungen geteilt werden. In der GEW kann ich wissenschaftlich arbeiten, ich kann mich in der Personalratsarbeit engagieren und was für die Arbeitsbedingungen tun, ich kann Aktionen ins Leben rufen oder Podiumsdiskussionen organisieren. Ich kann mich auch nicht so stark einbringen und auf die Angebote und Aktionen der GEW zurückgreifen, wenn ich möchte. Oder aber ich bin gar kein Mitglied und möchte es auch nicht und selbst dann kann ich teilnehmen, anregen oder nachfragen.

Die Situation in Schulen ist schlimm auf so vielen Ebenen. Viele Menschen, die in Schule arbeiten, sind unzufrieden oder ausgelaugt. An politischen Entscheidungen können wir nur bedingt mitwirken, aber man kann auch so Dinge bewirken, gehört werden oder Solidarität zeigen. Bei vielen Themen dachte ich immer, ich steh damit alleine da. Das stimmt aber nicht. Man kann sich immer an seine Gewerkschaft wenden.

In deinem Landkreis gibt es bestimmt eine Kreisgruppe der GEW. Frag doch mal nach. Vielleicht hast du eine gute Idee. Vielleicht bereiten die gerade was vor und du hast Lust mitzuwirken. Oder du siehst ein Problem, dann komm zu deiner Ortsgruppe und frag mal nach, ob es da was gibt, was helfen könnte.

Ganz so hilflos sind wir nicht. Und selbst, wenn dir für sowas die Zeit und die Kraft fehlt, du kannst bei den Personalratswahlen mitbestimmen, wer euch vertritt. In den einzelnen Fachgruppen kann man mal gucken, worüber die diskutieren und wohin die Reise geht. Man darf sich auch ärgern und den Kopf schütteln, mit jeder Aktion formt man das gesellschaftliche Geschehen mit.

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